Ein neues Museum für
Österreichs Moderne

Das von "querkraft" kühn konzipierte Museum des Industriellen und Kunstsammlers Herbert W. Liaunig wird am 29. August 2008 im Kärntner Neuhaus eröffnet.

Wien/Neuhaus, 28. August 2008

Am 29. August 2008 wird im Kärntner Neuhaus/Suha das Privatmuseum des Industriellen und Kunstsammlers Dkfm. Herbert W. Liaunig durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer eröffnet.

Das neue Museum zeigt auf einer Ausstellungsfläche von rund 3200 m² (große Ausstellungshalle, Graphikraum und Schaudepot) eine überwiegend von Prof. Peter Baum kuratierte Auswahl aus der umfangreichen Sammlung zeitgenössischer Kunst sowie - als herausfordernden Kontrapunkt zur Moderne - die künstlerisch und ethnologisch einzigartige Sammlung afrikanischen Goldes, die in einem eigens dafür entwickelten Annex unter der Erde (350 m²) besichtigt werden kann.

"Mit der Eröffnung des Museums erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch unserer Familie, ein adäquates Ambiente für unsere Sammlungen zu schaffen", so Dkfm. Herbert W. Liaunig, der das Privatmuseum zur Gänze aus eigenen Mitteln finanziert hat.

In seiner Konzentration auf wesentliche Entwicklungsverläufe österreichischer Kunst nach 1950 schließt das Museum, das für seine langfristig wechselnden Präsentationen ausschließlich Werke aus eigenen Beständen verwenden will und zunächst keine Sonderausstellungen plant, empfindliche Lücken in der österreichischen Museumslandschaft.

Auf die von In- und Ausländern oft gestellte Frage nach einem repräsentativen Überblick zur jüngeren Geschichte der bildenden Kunst in Österreich gibt die große Auswahl des Museum Liaunig in Neuhaus/Suha derzeit mit Sicherheit die schlüssigste Antwort.

Sammlung zeitgenössischer Kunst

Herbert W. Liaunig hat seine Sammlung zeitgenössischer bildender Kunst in den letzten vier Jahrzehnten aufgebaut. Dabei halfen ihm anfangs Kontakte zu kunstinteressierten Schulfreunden, vor allem aber spätere Freundschaften mit Künstlern, die sich auf das differenzierte Kunstverständnis des Sammlers nachhaltig auswirkten. Dazu der Sammler selbst im Vorwort zu dem soeben erschienenen Katalog zeitgenössischer Kunst des Museums in Neuhaus/Suha: "In den Bann gezogen von einer Materie ohne Grenzen wuchs nicht nur das Verlangen nach Kunst, sondern auch der eigene Horizont. Die beste Weiterbildung waren Sehen und wieder Sehen, Besuche in Ausstellungen und Museen und die Begegnung mit Künstlern in deren Ateliers."

Liaunigs Sammlung konzentrierte sich von Beginn an auf Beispiele österreichischer Gegenwartskunst nach 1945/50. Ergänzungen dazu bilden Erwerbungen vorangehender Vertreter der modernen Klassik wie Boeckl, Berg, Frankl, Kokoschka, Anton Kolig, Thöny, Mahringer und Wickenburg (ihre Werke werden allerdings erst in einer zweiten Museumspräsentation zu sehen sein), aber auch die zuletzt möglich gewesenen punktuellen Schwerpunktankäufe von Werken ausländischer Maler und Plastiker wie Robert Motherwell, Pierre Soulages, Georges Mathieu, Tony Cragg, Matt Mullican und Anthony Caro.

Im großen Schauraum in zehn zusammenhängende Werkgruppen verteilt, liegen die Schwerpunkte der ersten Museumspräsentation für 2008/09 bei Geometrischer Abstraktion und Op Art (Marc Adrian, Helga Philipp, Richard Kriesche, Hermann J. Painitz, Joos+Joos), dem erweiterten Kreis um die Galerie St. Stephan (Rainer, Mikl, Prachensky, Hollegha, Staudacher, Bischoffshausen), den Vertretern einer "reinen", zum Meditativen neigenden Malerei wie Bohatsch, Swoboda, Stanzl, Gasteiger oder Hikade, und den "Neuen Wilden", die u.a. mit Großformaten von Anzinger, Damisch, Schmalix, Klinkan und Mosbacher vertreten sind. Repräsentativ in der Aufstellung berücksichtigt finden sich Einzelgänger wie Nitsch und Gironcoli, Tony Cragg, Gerhard Moswitzer, die Salzburgerin Julie Hayward oder die beiden Kärntner Meina Schellander und Cornelius Kolig.
Die weitgehend praktizierte "Durchmischung" von Malerei und Plastik konfrontiert mit charakteristischen Arbeiten wichtiger österreichischer Bildhauer, beginnend bei Wotruba, Avramidis, Bertoni, Hoflehner, Urteil und Prantl über Eder, Goeschl, Pillhofer, Reiter, Nakajima und Oswald Stimm bis hin zu Erwin Wurm.

Im Graphiktrakt, in dem kombiniert mit Bildhauerzeichnungen auch viele der kleineren Plastiken zu sehen sind, dominieren die führenden österreichischen Zeichner nach 1945: Absolon und Moldovan, Hradil und Fleck, Brus und Pichler. Objekte von Fink, Panzer und Schmögner bilden Kontrapunkte dazu.

Umfang der Sammlung: 2150 Werke

Die Sammlung wuchs kontinuierlich. Sie umfasst gegenwärtig einschließlich der Zeichnungen und Entwürfe von Architekten (ein weiteres Spezialgebiet des Sammlers) 2150 Werke. Sie wartet mit Schwerpunkten persönlichen Interesses auf und deckt vor allem die Entwicklung der bildenden Kunst in Österreich zwischen 1950 und 2000 sehr gut ab.

Sammlung Gold der Akan

Durch einen mit einer Lichtinstallation von Brigitte Kowanz ausgestatteten schmalen Gang vom Hauptraum aus zugänglich ist der unter der Erde gelegene, in dunklem Blau gehaltene Kubus für die Dauerausstellung "Gold der Akan" (350 m²). In einer punktuell beleuchteten Vitrinenlandschaft mit einsehbarer Schatzkammer beherbergt er nahezu 600 Objekte einer von Herbert Liaunig erst in jüngerer Vergangenheit erworbenen Kollektion afrikanischen Goldes.

Die in ihrem formalen Reichtum und der Expressivität ihres Ausdrucks überzeugenden Objekte sind historisch und künstlerisch bedeutende Zeugnisse verschiedener Stämme aus Ghana, wie der Baule, Ashanti oder Fante. Wissenschaftlich von dem Amerikaner Doran H. Ross bearbeitet und dem Architekten und Museumsgestalter Rolf. E. Hartmann eingerichtet, steht die Afrika-Kollektion von Herbert Liaunig weltweit in einer Reihe mit den drei anderen großen Museumssammlungen ghanaischer Insignien: dem British Museum in London, dem Museum of Fine Arts in Houston und dem Gold of Africa Museum in Kapstadt.

Der Museumsbau

Das formal anspruchsvolle, stringente Architekturkonzept von querkraft besteht aus vier markanten, funktionsgerecht zueinander in Beziehung gesetzten Baukörpern: Dem an das Foyer anschließenden Schaudepot parallel zum Museumsaufgang (600 m²), dem als White Cube in einer Länge von 160 Metern angelegten, 13 Meter breiten und 7 Meter hohen Hauptraum mit freien Aussichtsterrassen an den Enden (2000 m²), dem niedrigeren, mit Kunstlicht beleuchteten Graphikraum (500 m²) und dem unterirdischen Kubus für das "Gold der Akan" (350 m²).

Einschließlich Foyer mit Empfangsbereich, Werkstätten sowie der erforderlichen Räume für Infrastruktur umfasst das Gebäude eine Nutzfläche von rund 5000 m². Das insgesamt sehr reduzierte Bauwerk orientiert sich stark am vorgegebenen Gelände. Nur der lang gezogene Galerietrakt ist von außen sichtbar und bietet von seinen beiden Terrassen Ausblicke in die Landschaft, der Rest des Museums befindet sich unter der Erde. Von den Materialien her setzt querkraft vor allem auf Sichtbeton, Stahl und Glas.

Besichtigung

Das Privatmuseum ist im Rahmen von Führungen von Anfang Mai bis Ende Oktober nach Terminvereinbarung der interessierten Öffentlichkeit jeweils von Dienstag bis Sonntag zugänglich. Im September und Oktober 2008 werden vormittags zwei und nachmittags vier Führungen angeboten.

Kataloge der Sammlung Liaunig

Zur Eröffnung des Museums erscheinen zwei umfangreiche, mit zahlreichen Texten und Abbildungen versehene Sammlungskataloge:

Katalog "Zeitgenössische Kunst"
464 Innenseiten mit annähernd 400 Farbabbildungen, einem Vorwort des Sammlers, einer Einführung von Peter Baum und erläuternden Abhandlungen zu 103 Künstlern.
Eröffnungsangebot bis 30. Oktober 2008 EUR 40,- danach Normalpreis EUR 46,-

Katalog "Gold der Akan"
208 Innenseiten mit über 200 Werkabbildungen und Feldphotos, einer kurzen Einführung von Peter Baum sowie ausführlichen wissenschaftlichen Abhandlungen von Doran H. Ross und Georg Eisner.
Eröffnungsangebot bis 30. Oktober 2008 EUR 24,- danach Normalpreis EUR 30,-

Sonderangebot für beide Kataloge: Eröffnungsangebot bis 30. Oktober 2008 EUR 57,-
danach Normalpreis EUR 67,-

Bei Versand Katalogpreise plus Versandkosten.
Bestellungen richten Sie bitte an:
HL Museumsverwaltung GmbH
9155 Neuhaus 41
Tel: +43(0) 4356 21115
Fax: +43(0) 4356 21115-25
office@museumliaunig.at


Rückfragen
Prof. Peter Baum
Bösendorferstraße 6
A-1010 Wien
Tel: +43(0) 1 513 57 87



Museumsbau abgeschlossen

Eröffnung am 29. August 2008

Wien/Neuhaus, 30. Juli 2008

Das Museumsprojekt des Industriellen und Kunstsammlers Dkfm. Herbert W. Liaunig im Kärntner Neuhaus steht kurz vor der Eröffnung. Der vom Wiener Architekturbüro "querkraft" geplante Bau ist bereits fertiggestellt. Derzeit werden die letzten Detailarbeiten vorgenommen und die von Prof. Peter Baum kuratierte Ausstellung eingerichtet. Die Eröffnung erfolgt am 29. August 2008. Das Privatmuseum wird ab September 2008 der interessierten Öffentlichkeit nach Terminvereinbarung zugänglich sein.

Das neue Museum beherbergt Liaunigs Sammlung zeitgenössischer Kunst sowie – als interessanten Kontrapunkt – seine Sammlung von Goldobjekten der Akan. Herbert W. Liaunig: "Damit erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch unserer Familie, ein adäquates Ambiente für unsere Sammlung zu schaffen. Wir schließen damit gleichzeitig eine der großen Lücken in der Kärntner Museumslandschaft."

Das Museum wird über eine der besten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1950 verfügen, ergänzt durch markante Werke ausländischer Maler und Plastiker wie Tony Cragg, Robert Motherwell und Pierre Soulages. Innerhalb der Malerei und Grafik Österreichs sind unter anderem Marc Adrian, Hans Bischoffshausen, Erwin Bohatsch, Gunter Damisch, Jakob Gasteiger, Alfred Klinkan, Hermann Painitz, Peter Pongratz, Markus Prachensky, Arnulf Rainer, Hubert Schmalix oder Hans Staudacher mit 
größeren Werkgruppen vertreten. Ebenso stark und repräsentativ nimmt sich die spezifische Auswahl österreichischer Plastiker und Objektkünstler aus, die mit erstrangigen Ensembles von Avramidis, Bertoni, Otto Eder, Gironcoli, Göschl, Hoflehner, Cornelius Kolig, Moswitzer, Nakajima, Karl Prantl, Walter Pichler, Joser Pillhofer, Erwin Reiter, Meina Schellander, Andreas Urteil, Fritz Wotruba und Erwin Wurm aufwarten kann.

Das formal anspruchsvolle, stringente Architekturkonzept von querkraft besteht aus vier markanten Baukörpern: Der Zugang führt an einem Schaudepot mit einer Fläche von rund 600 m² entlang, danach gelangt der Besucher in den Trakt für Malerei und Plastik. Als White Cube von 160 m Länge und 13 m Breite mit Oberlicht konzipiert, bietet dieser Gebäudeteil eine Ausstellungsfläche von rund 2.000 m². Von hier aus gelangt man in einen eigenen Raum für Grafik (rd. 500 m²) sowie einen Annex für die Präsentation der Gold-Sammlung (rd. 350 m²). Einschließlich des Foyers, eines Werkstattbereichs sowie der erforderlichen Räume für Infrastruktur umfasst das Gebäude eine Nutzfläche von rund 5.000 m². Das insgesamt sehr reduzierte Bauwerk orientiert sich stark am vorgegebenen Gelände. Nur der lang gezogene Galerietrakt ist von außen sichtbar und bietet von seinen beiden Terrassen Ausblicke in die Landschaft, der Rest des Museums befindet sich unter der Erde. Von den Materialien her setzt querkraft vor allem auf Sichtbeton, Stahl und Glas.


Rückfragen
Prof. Peter Baum
Bösendorferstraße 6
A-1010 Wien
T +43 1 513 57 87-0