Neue Ausstellung
Alte Freunde: Alfred Klinkan


Neuhaus, 17. August 2020 
Alfred Klinkan, der 1950 in Judenburg geboren und 1994 in Wien verstorben ist, wäre heuer 70 Jahre alt geworden. Das Museum Liaunig widmet dem Ausnahme-künstler, der ein gigantisches Œuvre bestehend aus mehreren Tausend Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Drucken und Objekten hinterließ, eine Ausstellung im Rahmen der Serie „Alte Freunde“.

Die von Günther Holler-Schuster und Peter Liaunig zusammengestellte Retrospektive gibt Einblick in die farbenfrohe „Wunderwelt“ Alfred Klinkans und präsentiert wesentliche Stufen der Entwicklung seines umfangreichen Gesamtwerks. Gezeigt werden neben Leihgaben aus dem Nachlass vor allem Arbeiten aus den Sammlungen von Herbert Liaunig und seiner Familie, in denen sich aufgrund der langjährigen Freundschaft mit dem Künstler große Werkblöcke und Arbeiten aus allen Schaffensphasen befinden.

Früh entwickelt Alfred Klinkan, der von 1970 bis 1974 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Josef Mikl und Wolfgang Hollegha studierte und als Vorreiter der „Neuen Malerei“ in Österreich gilt, seinen eigenen figurativen Stil: Tiere, Menschen, aber auch Misch- und Fabelwesen bevölkern in friedlicher Koexistenz seine Werke. Die starke Farbigkeit als markantes Ausdrucksmittel zieht sich durch alle Werkphasen.

Günther Holler-Schuster im die Ausstellung begleitenden Katalog „Malereispiele – 70 Jahre Alfred Klinkan“: Klinkan, der mit der Familie Liaunig seit frühen Tagen freundschaftlich verbunden war, wird in dieser Ausstellung sowohl als Mensch als auch als Künstler fassbar. Facettenreich und höchst attraktiv zeigt sich dieses Werk auch heute noch verblüffend aktuell. Als früher Star der „Neuen Malerei“ und Teilnehmer der Biennale 1980 in Venedig, „Aperto“, war er doch viel mehr als das. Vielschichtiger, zwischentonreicher und niemals ideologisch forderte er ein bedingungsloses Einstehen für die Malerei. Es war nicht nur die Konvention, die wiederbelebt werden sollte, sondern man versuchte wiedergefundene und scheinbar unerledigte Aspekte dieses Mediums zu definieren. 
Der historische Abstand lässt uns heute differenzierter auf die Ereignisse und Entwicklungen der Vergangenheit blicken, lässt sie uns besser verstehen, ihnen mannigfaltigere Bedeutungen geben. Mit dem Werk des 1994 so plötzlich verstorbenen Malers Alfred Klinkan ist es nicht anders. Er, den man durchaus als „Missing Link“ zwischen den „Wirklichkeiten“ (Pongratz, Zeppel-Sperl, Kocherscheidt, Ringel, Jungwirth, Herzig) aus den 1960er-Jahren und der „Neuen Malerei“ der 1980er-Jahre begreifen kann, ist heute ein weitgehend unterschätzter Künstler.


Sonderausstellung „Alte Freunde: Alfred Klinkan“
19. August bis 31. Oktober 2020 ∙ Mi bis So von 10 bis 18 Uhr
Museum Liaunig ∙ 9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


Rückfragen & Kontakt:

MMag. Elisabeth Wassertheurer
04356 211 15-15
elisabeth.wassertheurer@museumliaunig.at

Mag. Sylvia Marz-Wagner MAS
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sonusiade im Museum Liaunig:
Verschiebung auf 2021


Neuhaus, 8. Juli 2020 Aufgrund der aktuellen Lage werden auch die beiden für August und September geplanten Konzerte der sonusiade im Museum Liaunig auf 2021 verschoben. Die neuen Termine der Kammermusik-Reihe werden Anfang des kommenden Jahres bekannt gegeben. 

Bereits gekaufte Karten werden rückerstattet. Information unter 04356/211 15 sowie direkt im Museum Liaunig.


Ausstellungen im Museum Liaunig

Das Museum Liaunig ist geöffnet und zeigt die von Dieter Bogner kuratierte Hauptausstellung "o. T.", wechselnde Retrospektiven von Martha Jungwirth und Alfred Klinkan und Werke des deutschen Stahlbildhauers Robert Schad. Die historischen Sammlungen präsentieren europäische Silber-Exponate von 1490 bis 1830, "Das Gold der Akan" und Portraitminiaturen von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier. Bei schönem Wetter lädt der weitläufige Skulpturenpark zu einem Spaziergang ein.

Die Ausstellungen im Museum Liaunig sind von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es gelten die gesetzlichen Sicherheitsmaßnahmen. 


Museum Liaunig

Das Museum Liaunig ist ein privates Kunstmuseum in Neuhaus/Suha in Kärnten. Präsentiert wird die Privatsammlung des Industriellen und Kunstsammlers Herbert Liaunig, eine der umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945, ergänzt durch Vertreter der klassischen Moderne sowie exemplarische Werke internationaler Künstler. Das vom Wiener Architektenteam querkraft konzipierte Museum wurde 2008 eröffnet, 2011 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet und bereits 2012 unter Denkmalschutz gestellt. www.museumliaunig.at 


Pressekontakt

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sylvia.marz-wagner@skyunlimited.at | 0699 16448001

 

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Kooperationspartner

Ö1 | SONUS Kammermusikwerkstatt | St. Pauler Kultursommer



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Robert Schads Ausstellung >CAROUSSEL<
im Skulpturendepot eröffnet


Mein Interesse gilt, Arbeiten für bestimmte Orte zu entwickeln. Meine Intention zielt dabei auf die Interaktion von Kunstwerk, Umraum und Betrachter. Robert Schad

Der Bildhauer Robert Schad (*1953 in Ravensburg / Deutschland) hat für das Skulpturendepot des Museum Liaunig eine Ausstellung konzipiert. Die runde Architektur des Raumes – ein in Sichtbeton ausgeführter Raumzylinder mit 20 Meter Durchmesser, aufgesetztem Kegelstumpf und einem Oberlicht – und der kreisförmige Lichteinfall haben Robert Schad sofort begeistert und ihn zum Ausstellungstitel >CAROUSSEL< inspiriert. Zentrifugisch tanzt das Licht mit der und durch die Skulpturengruppe, verändert stündlich seine Form, bricht sich in den Verstrebungen der Stahlplastiken, wird verschluckt oder reflektiert und erzeugt ein Spiel der Schatten, das wiederum an tanzende, sich im Kreis drehende Figuren erinnert. Die so bewegten Linien führen den Betrachter, ähnlich wie (im Höhlengleichnis) bei Platon beschrieben, zum Erkennen, zur Entfesselung vom Alltag, zu einem Zustand absoluter Freiheit. Man verlässt die reale Welt um den Wert und die Kostbarkeit des Lebens dort zu suchen, wo sie nur ein Künstler (wie Robert Schad) verborgen haben kann.

Der Künstler schafft aus massivem Vierkantstahl Zeichnungen im Raum, Linien entstehen dabei nicht durch Biegen und Verbiegen, sondern aus der Addition unterschiedlich langer, gerader Teile, die verschweißt werden. Die Schweißstellen werden dann verschliffen, erscheinen sodann organisch, gelenkartig. Die zeichnerische Bewegung entfaltet sich in weiten Schwüngen und Bögen plastisch im Raum. Die physische Schwere des massiven Stahls ist aufgehoben. Es entsteht eine Verlaufsform, die sich tänzerisch im Raum entwickelt.
Thomas Mark / „Robert Schad – Der Linie lang“, 2009

„Die launische Linie“, die alles darf, lässt jede denkbare Bewegung zu, die man in sich spürt, da sie eine unglaubliche Freiheit der Form ermöglicht und mehr noch, sie ist eine Voraussetzung absoluter Freiheit. Robert Schad

Robert Schad, der in Larians / Frankreich und Chamosinhos / Portugal lebt und arbeitet, ist einer der bekanntesten Stahlbildhauer der Gegenwart. Nach dem Abschluss des Kunststudiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe (1974 – 1980) erhält er ein Stipendium des DAAD für einen Arbeitsaufenthalt in Porto / Portugal. Es folgen zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen, Preise, Stipendien und die Realisierung von Großplastiken im öffentlichen Raum. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen u. a. der 1987 realisierte 136 Meter lange „Stuttgarter Weg“, der das Parlamentsgebäude mit dem Abgeordnetenhaus in Stuttgart verbindet, und das 2007 auf dem Pilgerplatz des Heiligtums von Fátima in Portugal entstandene „Cruz Alta“, das mit 34 Metern das höchste Kruzifix der Welt ist. 2003 wird der „Parc de Sculpture de Larians“ eröffnet, 2016 realisiert der Künstler das Skulpturenprojekt „CARRÉ DIX“ und zeigt 50 Skulpturen an 10 Orten in der Bretagne. 2019 gewinnt Schad den Iserlohner Kunstpreis und verwirklicht das Projekt „VON ORT ZU ORT“ mit 60 Skulpturen in 40 Orten in Oberschwaben.

 

Museum Liaunig
20. Mai bis 31. Oktober 2020
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


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MMag. Elisabeth Wassertheurer
04356 211 15-15
elisabeth.wassertheurer@museumliaunig.at

Mag. Sylvia Marz-Wagner MAS
0699 16448001
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Ausstellungssaison 2020 im Museum Liaunig


Der reduzierte, vom Wiener Architektenteam querkraft wie selbstverständlich in die Südkärntner Landschaft über der Drau gesetzte Museumsbau bietet seit der Eröffnung 2008 den adäquaten architektonischen und museologischen Rahmen für die Kunstsammlungen des Industriellen Herbert Liaunig. In wechselnden Ausstellungen wird die umfangreiche Sammlung österreichischer Kunst ab 1945, ergänzt durch vorangehende Vertreter der klassischen Moderne sowie exemplarische Werke internationaler Künstler, der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Als Kontrastprogramm zur zeitgenössischen Kunst verstehen sich die historischen Sammlungen: 2020 wird in den drei unterirdisch gelegenen Ausstellungsbereichen neben europäischen Silber-Exponaten von 1490 bis 1830 und der afrikanischen Schau „Das Gold der Akan“ der zweite Teil der Miniaturen-Sammlung präsentiert. Zu sehen sind Portraitminiaturen von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier.

In der Ausstellungssaison 2020 präsentiert das Museum Liaunig ein abwechslungsreiches Programm: Die von Dieter Bogner kuratierte Hauptausstellung „o. T.“ zeigt Geometrien, Systeme und Konzepte aus sieben Jahrzehnten. Zu sehen ist eine Auswahl von malerischen, plastischen, kinetischen, digitalen bzw. akustischen Werken von 76 österreichischen  Künstlerinnen und Künstlern aus den Jahren 1950 bis 2020.

Den seit 2016 in der Sonderausstellungsreihe Alte Freunde vorgestellten Künstlerinnen und Künstlern ist Herbert Liaunig seit Beginn seiner Sammlungstätigkeit als Freund und Sammler zugetan. Die zu dieser Zeit entstandenen Freundschaften markieren die Anfänge und bilden die Basis der Sammlung Liaunig. 2020 wird die Serie mit wechselnden Retrospektiven von Martha Jungwirth (*1940) und Alfred Klinkan (1950–1994) fortgesetzt.

Im Skulpturendepot stehen ab Ende Juni Werke des deutschen Stahlbildhauers Robert Schad (*1953) im Mittelpunkt, der die Ausstellung >CAROUSSEL< für den runden Raum konzipiert hat.

Bei schönem Wetter lädt der weitläufige Skulpturenpark zu einem Spaziergang ein. Die generationenübergreifende Aufstellung unter freiem Himmel wird 2020 um Arbeiten von Fritz Wotruba (1907–1975), Gunter Damisch (1958–2016) und Peter Kogler (*1959) ergänzt.

  

o. T. 
Hauptausstellung

Martha Jungwirth / Alfred Klinkan
Wechselnde Sonderausstellungen (Mai–August / August–Oktober)
im Rahmen der Serie Alte Freunde

Robert Schad >CAROUSSEL<
Skulpturendepot (vorrausichtlich ab Ende Juni)

Portraitminiaturen / Europäisches Silber / Das Gold der Akan
Historische Sammlungspräsentationen

 

Museum Liaunig
20. Mai bis 31. Oktober 2020
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


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MMag. Elisabeth Wassertheurer
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Hauptausstellung "o. T."




Sonderausstellung 
"Alte Freunde: Martha Jungwirth"


Das Museum Liaunig widmet Martha Jungwirth anlässlich ihres 80. Geburtstages eine Personale im Rahmen der Serie „Alte Freunde“. Herbert Liaunig ist der 1940 in Wien geborenen Künstlerin seit langer Zeit als Freund und Sammler zugetan und so finden sich in seiner Sammlung Arbeiten aus allen Werkgruppen und Schaffensphasen, die – ergänzt durch Leihgaben der Künstlerin und aus Privatbesitz – einen repräsentativen Einblick in ihr umfangreiches Œuvre geben.

Die von Peter Liaunig zusammengestellte Ausstellung präsentiert Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde aus über 5 Jahrzehnten: Beginnend mit frühen Selbstporträts (1965/66) sowie Arbeiten aus den Werkblöcken „Aus meiner schwarzen Küche“ und „Indesit“ aus der ersten Hälfte der 1970er-Jahren, in denen sich Martha Jungwirth mit Alltagsgegenständen und elektrischen Haushaltsgeräten beschäftigt, führt die Ausstellung zu ihren charakteristischen  großformatigen Aquarellen, etwa der von Oskar Kokoschka inspirierten Serie „Die Windsbraut“ aus den 1980er-Jahren oder dem Werkblock „Spittelauer Lände“, der 1993 in einem Atelier mit Blick auf den namensgebenden Straßenzug am Wiener Donaukanal entstanden ist. Daneben werden jüngere Ölbilder gezeigt, wie der auf Richard Gerstl bezogene Zyklus „Beschäftigung mit den Schwestern Fey“ aus dem Jahr 2017 oder eine Arbeit aus der Serie „Istanbul“, in der sich Jungwirth mit den politischen Aufständen in der Türkei 2016 befasst hat.  Neben der Auseinandersetzung mit soziokulturellen und politischen Geschehnissen, aber auch mythologischen und kunsthistorischen Impulsen, dienen der Künstlerin ausgedehnte Reisen als wichtige Inspirationsquellen, wovon zahlreiche Landschaftsaquarelle in der Ausstellung zeugen. 

Hans-Peter Wipplinger führt in dem die Ausstellung begleitenden Katalog aus: „Martha Jungwirths charakteristische Kompositionen, die elegant auf dem schmalen Grat zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bzw. zwischen Imagination und Realität balancieren und sich durch ihren gestischen Duktus wie durch ihr kraftvolles Kolorit auszeichnen, sind poetische wie dramatische Notationen von Erfahrungen, Empfindungen und Erinnerungen. Sie vermitteln ein tieferes Bewusstsein der Unermesslichkeit von Wirklichkeit. Ihre Malerei ist aber auch ein starkes Plädoyer für die Wahrnehmung der Stofflichkeit und Sinnlichkeit von Farbe sowie für das Ungewisse des malerischen Prozesses. Das Abenteuer der Malerei mit all ihren Transzendentalien wird bei Jungwirth zum Ereignis, welches oftmals ein sprachloses Erstaunen auslöst.“


Sonderausstellung „Alte Freunde: Martha Jungwirth“
20. Mai bis 15. August 2020 ∙ Mi bis So von 10 bis 18 Uhr
Museum Liaunig ∙ 9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


Museum Liaunig
20. Mai bis 31. Oktober 2020
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


Presseinfo & Fotos zum Download

http://www.museumliaunig.at/de/presse/aktuell.html

Rückfragen & Kontakt:

MMag. Elisabeth Wassertheurer
04356 211 15-15
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Mag. Sylvia Marz-Wagner MAS
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Sammlungspräsentation
"Portraitminiaturen vom 17. bis ins 19. Jahrhundert"


Portraitminiaturen sind, wie es der Name vermuten lässt, handgemalte Portraits kleinster und allerkleinster Größenordnung, von einer Höhe zwischen weniger als einem Zentimeter bis zu etwa zwanzig /fünfundzwanzig Zentimetern, oder manchmal auch größer.

Sie erfüllten seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Zeit der Erfindung und Verbreitung der Photographie Mitte des 19. Jahrhunderts genau deren Aufgabe, nämlich das möglichst ähnliche Bildnis eines geliebten Wesens bei sich tragen zu können, oder auch sich eine Idee vom Äußeren einer Person zu machen, die man noch nicht kennt aber wohl kennenlernen wird (falls das Aussehen auf Grund der Abbildung schon einmal zusagt). So war bis ins 19. Jahrhundert, weit vor der Zeit des Internet-Datings, der Austausch von Portraitminiaturen die einzige Möglichkeit, vor den meistens arrangierten Heiraten zu überprüfen, wie sich die Brautleute, die sich oftmals nie gesehen hatten, auch gefielen (was schließlich und endlich sekundär war).

Bei den heutzutage wieder so aktuellen Trennungen von Menschen, die sich nahestanden, vor allem von Paaren und Familienmitgliedern, dienten Portraitminiaturen als Platzhalter für die abwesenden Personen, wie noch heute das Foto im Geldbeutel oder das Selfie auf dem iPhone. Dadurch spielten Miniaturen vor allem zu Krisen- und Kriegszeiten eine bedeutende Rolle. So fällt auf, dass die Miniaturensammlung Liaunig besonders viele Bildnisse aus der politisch wirren Periode des englischen Bürgerkrieges zur Zeit Oliver Cromwells Mitte des 17. Jahrhunderts enthält, ebenso wie zahlreiche Portraits aus den Jahren der französischen Revolution und der darauf folgenden Napoleonischen Kriege, zwischen 1790 und 1815.

Von den inzwischen weit über 300 Miniaturen der Sammlung Liaunig wird in dieser zweiten Ausstellung eine repräsentative Auswahl von über 120 zwischen dem Anfang des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Stücken gezeigt, von denen die schönsten 100 Exponate in einem neuen, fast 400 Seiten starken Katalog 2020 wissenschaftlich publiziert wurden.

Miniaturen sind meist in der sehr lichtempfindlichen Aquarelltechnik gemalt und werden somit von den wenigsten Museen öffentlich ausgestellt. Den Interessenten werden dort einzelne Stücke nur auf Anfrage in den Studiensälen vorgelegt, wie es zum Beispiel im Louvre und in der Albertina der Fall ist. Dank modernster Museumstechnik ist das Museum Liaunig derzeit eines der wenigen Museen der Welt, und das einzige in Österreich, in dem eine so große Anzahl bedeutender Miniaturen dem interessierten Publikum öffentlich zugänglich gemacht wird.

Die ersten Pultvitrinen der Ausstellung enthalten englische Werke des 17. Jahrhunderts aus der Regierungszeit der Stuarts. Die bis zu über vier Jahrhunderte alten Aquarellminiaturen werden dem Besucher unter nur sehr gedämpften Lichtverhältnissen präsentiert, um diese seltenen Schätze auch für zukünftige Besuchergenerationen zu erhalten. Das nur 5 Zentimeter hohe Bildnis einer jungen Frau mit deutlich sichtbarer Warze ist das früheste und auch wertvollste Exponat im ganzen Miniaturensaal. Es stammt von der Hand des berühmten Isaac Oliver (um 1565–1617), Hofmaler der jungfräulichen Königin Elisabeth I. und deren Nachfolgers König Jakob I., Sohn der unglückseligen Maria Stuart. Zu den Lieblingskünstlern der Familie Liaunig zählt Samuel Cooper (1608/1609–1672), Hofminiaturist des Königs Karl I. der das grausame Schicksal seiner Oma unter der Axt des Henkers teilen sollte. Samuel Cooper arbeitete eifrig, ohne jegliche Scheu oder Gewissensbisse für den, der für den Tod seines früheren Dienstherrn verantwortlich war: Oliver Cromwell. Als nach dem Cromwellschen Terror Karls Sohn den Thron bestieg, wurde Cooper sofort wieder zum königlichen Hofmaler ernannt. Von den zahlreichen Cooper-Miniaturen der Sammlung Liaunig sind dieses Mal gleich sechs in den Vitrinen zu finden.

Besonders reich ist die Sammlung Liaunig an attraktiven Miniaturen des 18. Jahrhunderts aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Russland und Skandinavien. Dem Deutschen Heinrich Friedrich Füger (1751–1818), Hofminiaturist unter den Kaisern Joseph II. und Leopold II., ist eine Extra-Vitrine gewidmet. Doch Österreichs erfolgreichster Miniaturmaler aller Zeiten war zweifelsohne Moritz Michael Daffinger (1790–1849). Allen Österreichern der Prä-Euro-Generation ist Daffinger ein Begriff, denn ein Kupferstich nach einer dem Museum Liaunig gehörenden  Miniatur diente als Vorlage für den letzten 20-Schilling-Schein. Seine sieben nun hier erstmals ausgestellten, besonders schönen Werke gehören zu den Highlights des Miniaturensaals im Museum Liaunig. Den Abschluss bilden, auch chronologisch, Miniaturen und Aquarelle der Schüler, Nachfolger und Zeitgenossen Daffingers, darunter zwei seltene Miniaturportraits des berühmten Ferdinand Georg Waldmüller. 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Dr. Bodo Hofstetter
(Ausstellungskurator)


Sammlungspräsentation
"Portraitminiaturen vom 17. bis ins 19. Jahrhundert"

Kurator: Dr. Bodo Hofstetter
20. Mai bis 15. August 2020 ∙ Mi bis So von 10 bis 18 Uhr
Museum Liaunig ∙ 9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


Museum Liaunig
20. Mai bis 31. Oktober 2020
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.at ∙ www.museumliaunig.at


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Rückfragen & Kontakt:

MMag. Elisabeth Wassertheurer
04356 211 15-15
elisabeth.wassertheurer@museumliaunig.at

Mag. Sylvia Marz-Wagner MAS
0699 16448001
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Museum Liaunig öffnet ab 20. Mai


Die für Ende April geplante Saisoneröffnung im Museum Liaunig konnte aufgrund der gesetzlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus nicht stattfinden. Der neue Termin für die Saisoneröffnung ist der 20. Mai 2020.

Museumsleiter Peter Liaunig: „Wir freuen uns sehr, unser Haus mit 20. Mai öffnen zu können! Der Museumsbetrieb wird nach den entsprechenden gesetzlichen Richtlinien ausgerichtet und alle erforderlichen Schutzmaßnahmen für unsere Besucher und Mitarbeiter werden vorbereitet. Wir haben genug Platz, um den notwendigen Sicherheitsabstand zu gewährleisten und freuen uns darauf, interessierte Gäste im Museum Liaunig zu begrüßen!

Das Museum Liaunig startet mit drei neuen Ausstellungen in die Saison: Der von Dieter Bogner kuratierten Hauptausstellung „o. T.“, einer Martha Jungwirth zum 80. Geburtstag gewidmeten Personale und der Präsentation des zweiten Teils der Portraitminiaturen-Sammlung.


20. Mai bis 31. Oktober 2020
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
9155 Neuhaus/Suha 41 ∙ +43 4356 211 15
office@museumliaunig.atwww.museumliaunig.at


Museum Liaunig

Das Museum Liaunig ist ein privates Kunstmuseum in Neuhaus/Suha in Kärnten. Präsentiert wird die Kunstsammlung des Industriellen Herbert Liaunig, eine der umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst ab 1945, ergänzt durch Vertreter der klassischen Moderne sowie exemplarische Werke internationaler Künstler. Das vom Wiener Architektenteam querkraft konzipierte Museum wurde 2008 eröffnet, 2011 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet und bereits 2012 unter Denkmalschutz gestellt. www.museumliaunig.at 


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