Architektur

Der reduzierte, vom Wiener Architektenteam "querkraft" wie selbstverständlich in die Südkärntner Landschaft über der Drau gesetzte Museumsbau bietet den adäquaten architektonischen und museologischen Rahmen für die Sammlungen des Industriellen Herbert Liaunig. Nach einjährigen Ausbauarbeiten wurde das mit dem österreichischen Museumspreis ausgezeichnete und bereits unter Denkmalschutz stehende Museum in Neuhaus/Suha Ende April 2015 wiedereröffnet.

Das ursprüngliche, aus vier markanten Baukörpern bestehende, formal anspruchsvolle Architekturkonzept wurde 2014 um einen dreieckig konzipierten Sonderausstellungsraum mit anschließendem Atrium, sowie zwei unterirdisch gelegenen Präsentationsräumlichkeiten für die Glas- und Portraitminiaturensammlungen und zusätzlichen Depotflächen erweitert.

Der Zugang führt an einem Schaudepot mit einer Fläche von rund 600 m² entlang, danach gelangt der Besucher in den Trakt für Malerei und Plastik. Als White Cube von 160 m Länge und 13 m Breite mit Oberlicht konzipiert, bietet dieser Gebäudeteil eine Ausstellungsfläche von rund 2.000 m². Von hier aus gelangt man in einen eigenen Raum für Grafik (rund 500 m²) sowie einen Annex für die Präsentation der Gold-Sammlung (rund 350 m²). Hinter diesem bereits bestehenden Schauraum wurden die zwei neuen unterirdischen Sammlungsräumlichkeiten angeschlossen.

In die mehrfach ausgezeichnete, von Sichtbeton, Stahl und Glas beherrschte "querkraft"-Architektur wurde nach erfolgtem Umbau eine weitere künstlerische Intervention gesetzt: Als Gegenpunkt zur Lichtinstallation von Brigitte Kowanz im Abgang zur Gold-Sammlung, gestaltete Esther Stocker den Gang zur Glas- und Portraitminiaturen-Sammlung. Über diesen Verbindungsgang erreicht der Besucher auch das eindrucksvolle runde Skulpturendepot, das erstmals zugänglich ist. Im Foyer ergänzt ein Shop das museale Angebot.

Einschließlich des Foyers, des Werkstattbereichs sowie der erforderlichen Räume für Infrastruktur umfasst das Gebäude nach der Erweiterung eine Nutzfläche von rund 7.650 m².

Das insgesamt sehr reduzierte Bauwerk, das 2008 eröffnet wurde, orientiert sich stark am Gelände. Nur der lang gezogene Galerietrakt ist von außen sichtbar und bietet von seinen beiden Terrassen Ausblicke in die Landschaft, der Rest des Museums befindet sich unter der Erde.