Die Briefmarken-Sammlung von Herbert Liaunig ist 2024 nicht zu sehen.
2018 wurde erstmals die Briefmarken-Sammlung von Herbert Liaunig der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gezeigt werden seltene österreichische und lombardo-venetische Frei-, Zeitungs- und Zeitungsstempel-Marken aus der Zeit von 1850–1867. Neben ungestempelten Briefmarken finden sich in der Sammlungspräsentation auch Briefe und gestempelte Raritäten sowie amtliche Neudrucke, die auf Verfügung des zuständigen Ministeriums von der Hof- und Staatsdruckerei gedruckt wurden.
Österreich, das als erstes Land der Welt eigene Zeitungsmarken herausbrachte, wählte als Markenbild den Götterboten Hermes bzw. Merkurius – der Begriff „Blauer, Gelber, Rosa oder Zinnoberroter Merkur“ ging in die Geschichte der Philatelie ein. Diese „Merkure“ unterschieden sich von den Briefmarken nicht nur durch ihr quadratisches Format, sondern auch dadurch, dass sie ohne Wertbezeichnung herausgegeben wurden. In der Schau wird mit dem „Zinnoberroten Merkur“ die seltenste Briefmarke Europas und die wertvollste Österreichs gezeigt.
Die Briefmarken-Sammlung Liaunig wurde von Ulrich Ferchenbauer wissenschaftlich aufgearbeitet und in einem die Ausstellung begleitenden umfangreichen Katalog "Weißer Fleck am Adlerschwanz - Briefmarken der österreichischen Monarchie 1850–1867" publiziert, der einen Überblick über die Postverwaltung in der österreichischen Monarchie gibt: Beginnend mit dem 1842 in Kraft tretenden Post-Regulativ, der Gründung von Postvereinen, der Einführung der ersten österreichischen Briefmarken unter dem jungen Kaiser Franz Joseph mit 1. Juni 1850 und den weiteren Entwicklungen bis zum politischen Ausgleich mit Ungarn. 1867 kommt es zu einer Teilung des Staatswesens: Aus dem „Kaisertum Österreich“ wird die „Österreichisch-Ungarische Monarchie“ und auch das Postwesen wird geteilt.
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums und der Präsentation der Briefmarken-Sammlung wurde am 29. April 2018 ein Sonderpostamt im Museum Liaunig eingerichtet.